Als gebürtige Zermatterin – und nach wie vor Heimweh-Walliserin – bin ich für meine Ausbildung zur Hebamme in die Ostschweiz gekommen und hier hängen geblieben. Mein Weg führt mich aber immer wieder nach Zermatt, wo ich mich noch sehr zu Hause fühle. Die Zermatter Bergwelt mit ihrer unbeschreiblich schönen und einzigartigen Natur und die unzähligen Wanderungen, die ich dort mit meinen Hunden schon unternommen habe, sind mein Seelenbalsam. Und meine Erholung vom beruflichen Alltag.

 

Nach wie vor bin ich als Hebamme tätig und leite ein Hebammenteam in einer Ostschweizer Klinik. Mein Beruf bereichert mich, auch wenn manchmal traurige Situationen dazu gehören. Ich möchte keinen anderen Beruf!

 

Die Liebe zu Tieren begleitete mich von Kind an – sie ist wohl ein Erbe von meinem Vater. Dieser war auch Jäger, was mich immer sehr bestürzt hat. Aus diesem Grund gabs bei uns aber auch Hunde.

 

Ich brachte als Kind alles Tierische mit nach Hause. Von Schnecken zu Raupen, die hätten Schmetterlinge werden sollen (hätten sollen….) bis hin zu ausgesetzten Katzenbabys und Kaulquappen. Ich hatte Meerschweinchen, Hasen, Hamster, eine Schildkröte und später ein Pferd, einen Apfelschimmel. Zudem waren über mehrere Jahre Nymphensittiche ebenfalls Wohnungskollegen.

 

Hunde begleiten mich seit 1980 und ich kann mir ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Ich bin aktive Hundesportlerin und habe Hunde im Begleithund 3, Schutzhund 3, Fährtenhund, Lawinenhund 3, Therapiehund und meiner grossen Leidenschaft REDOG, wo ich zwei einsatzfähige Hunde im Bereich Trümmer hatte, geführt. Vor etlichen Jahren durfte ich eine Ausbildung bei Heinz Weidt und Tina Berlowitz zum Welpengruppenleiter besuchen. Ich war viele Jahre Übungsleiterin in der SKG St. Gallen, hatte dort lange Zeit auch das Ressort Sporthunde unter mir und war daher Vorstandsmitglied. Ich habe die Ausbildung zur SKN Expertin beim SC absolviert und ebenfalls später den NHB. Im 2020 schloss ich den Sporthundetrainer bei der TKGS ab.

 

Seit 1996 bin ich Mitglied bei REDOG in der Regionalgruppe Ostschweiz. Dort ebenfalls schon lange Vorstandsmitglied und Übungsleiterin, sowie Einsatzleiterin. Ich habe bei REDOG die Ausbildung zum Begutachter gemacht und bin seit 2 Jahren Equipenleiterin. Nach wie vor bin ich hier auch Prüfungsleiterin, dieses Amt habe ich bei der SKG St. Gallen 2021 abgegeben.

 

Nebst meinen Hunden war Mia 5 Jahre lang eine treue Begleiterin von mir. Die dreifärbige Katze lebte plötzlich auf einer Holzbeige in meiner Nähe. 2 Jahre schaute ich dort zu ihr und fütterte sie täglich. Als sie krank wurde nahm ich sie mit zu mir und dort lebte sie die letzten 3 Jahre bis sie 17- jährig starb. Mia war eine einmalige, wunderbare Katze. Sie lebte sich rasch und problemlos bei mir ein und ging nie mehr zurück zu ihrer Holzbeige. Mit Shani freundete sie sich problemlos an und auch Shani, welche Katzen sonst mehr vom «möchte sie gern jagen» kannte, fand Gefallen an ihr.

 

Meinen ersten Hund Bosco, ein Schäfermischling, holte ich 1980 17- jährig sehr unerwartet nach dem Skifahren. Er war mit seinen drei Geschwistern in einem dunklen Keller eingesperrt, alles war verkotet. Es war ein erbärmlicher Ort. Ich holte ihn, weil man mir sagte, die Welpen würden, wenn sie nicht bis morgen Besitzer fänden, getötet. So steckte ich mir den kleinen, armen, 6-wöchigen Kerl oben in meinen Skianzug. Er kam drei Tage nicht unter dem Sofa bei einem Kollegen hervor. Bosco trug zeitlebens seine katastrophale Welpenzeit in- und mit sich. Er war unberechenbar zu Menschen und hyperaktiv. Kein Mensch wollte mir bei seiner Erziehung helfen – damals ging ohne Papiere und Stammbaum rein gar nichts und man vertrieb mich sowohl in Basel, als auch in St. Gallen mit meinem Mischling vom Hundeplatz. Dabei hätte ich so dringend Hilfe und Unterstützung gebraucht. Ich hatte ja keine Ahnung von Erziehung und Lösungsansätzen für unsere Probleme. Wir haben uns arrangiert und erlebten eine lange und vor allem intensive Zeit zusammen. Ich steckte zu unserer Anfangszeit mitten in meiner Ausbildung. Dank meinem Bruder Philipp, der ihn während meiner Aussenpraktika übernahm, konnte ich uns gemeinsam durch diese Zeit bringen. Fast 15- jährig musste ich ihn ziehen lassen. Gelernt…? Gelernt habe ich von ihm wohl nicht viel….! Ich habe vermutlich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Eigentlich traurig, wenn ich an die breite Unterstützung von rundum bei meinen späteren Hunden denke!

 

Shamal, mein zweiter Rüde, kam 1995 mit 12 Wochen aus Bayern zu mir. Mit ihm flammte meine bis heute ungebrochene und grosse Liebe zu den Deutschen Langhaarschäfern auf! Er entwickelte sich zu einem sehr (seeeehr) selbstbewussten Rüden, welcher mich auf ganz andere Art forderte – sein Lebensmotto: ich bin auf dieser Welt der Grösste! (was er für mich ja auch war, nur die anderen Rüden sahen das wohl etwas anders 😊). Mit Shamal konnte ich Welpenstunden besuchen! Eine neue Welt tat sich mir auf. Es folgten der Erziehungskurs und dann der Eintritt in eine Sporthundegruppe. Er war ein absoluter Allrounder und für alles zu haben. Daher ergab es sich, dass wir in diversen Sparten bis in die obersten Klassen arbeiteten. BH 3, Schutzhund 3, Lawinenhund 3, REDOG Katastrophenhund (obwohl es uns dort nicht zur Einsatzfähigkeit reichte) FH 97/2. Mit 7 Jahren erkrankte er an einem Cauda equina, welches REDOG und Schutzdienst nicht mehr zuliessen. So wechselten wir in schonendere Sparten wie BH und Fährtenhund und gleichzeitig kam Indy zu mir (mehr zu ihr im nächsten Abschnitt). Shamal wurde 14 Jahre alt, als ich auch ihn schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen musste.

 

Da ich weiter «redöglen» wollte und mich das Machogehabe von Shamal doch etwas von den Rüden abbrachte, kam Indy, ein weiterer Deutscher Langhaarschäferhund zu mir. Sie übernahm ich mit 18 Monaten von der Flughafenpolizei München. Sie war eine sanfte Hündin – zu sanft für den Polizeidienst – darum musste sie ihren Besitzer verlassen. Etwas Besseres hätte mir kaum passieren können! Auch sie eine absolute Allrounderin und im Alltag eine führige, pflegeleichte Hündin. Mit ihr erfüllte sich mein Traum: einsatzfähig bei REDOG im Bereich Verschüttetensuche. Sie machte den Lawinenhund 1 und im BH 3 reichte es uns bis aufs Podest an der Schweizermeisterschaft der Deutschen Schäferhunde (auch wenn wir hier wohl vor allem vom Pech der anderen Teilnehmer profitierten – ich habe mich dennoch wahnsinnig gefreut 😊). Ebenso war sie ausgebildete Therapiehündin und hat dort Erstaunliches bewirkt. Ich erinnere mich besonders an eine Sterbebegleitung, die sehr berührend war: die sterbende Frau bewegte sich ein letztes Mal um ihren Arm auf Indy zu legen, welche eng an sie geschmiegt neben ihr auf dem Bett lag und die Situation ruhig aushielt. Mit 11 ½ Jahren erkrankte Indy an Lymphdrüsenkrebs und innert 5 Monaten war sie nicht mehr bei mir, obwohl wir so gekämpft hatten. Ihr Verlust war schlimm und berührt mich noch heute sehr.

 

Als Indy 10 Jahre alt war kam Shani zu mir. Und von ihr stammt mein Zwingername – aber dazu mehr unter der Rubrik Zwingername. Shani wurde in Oberhallau bei Moni Müller geboren und war ein Wirbelwind sondergleichen. Sehr anspruchsvoll zu führen mit ihrem Temperament und ihrer nie enden wollenden Energie. Sie hat mich stark gefordert. Bis wir uns gegenseitig einigermassen «im Griff» hatten und fanden vergingen Jahre. Umso mehr hat sie mich anschliessend bereichert und mir alles tausendfach zurückgegeben. Sie hat in ihrer ganzen Hundesportkarriere keine einzige Prüfung nicht bestanden – eine tolle Leistung. Sie war 6 1/2 Jahre lang einsatzfähiger Such- und Rettungshund bei REDOG und ich bin so stolz auf sie. Mit viel Geduld und grosser Unterstützung von meinem Umfeld schafften wir sogar die BH 3 Prüfung. Noch heute fährtet sie brilliant und so konnten wir auch noch den FH 15/1 draufsetzen.

Shani ist mittlerweile fast 12-jährig. Nach einer grossen Rücken-OP im Februar 2022 ist sie etwas wackelig auf den Hinterbeinen, aber nach wie vor ein fröhlicher Hund, der für alles zu haben ist. Wenn es nach ihr ginge, würde sie noch heute den direkten Weg über die Trümmer nehmen, was mir immer wieder fast den Atem raubt.

 

 

Tja und der Chodenländer…. Wo kommt der jetzt plötzlich her bei mir?

 

Eine gute Redogkollegin hat mich auf die Rasse aufmerksam gemacht. Ich, mit zunehmendem Alter und immer wieder gesundheitlich angeschlagenen Schäferhunden, habe mich daraufhin schlau gemacht. Ich besuchte einen Chodenländertreff, respektive hätte den gerne besucht. Dank einmal mehr viel Stau auf der Autobahn war dieses Treffen eigentlich schon vorbei. Aber ein paar Leute sassen noch beisammen und alle Anwesenden kamen spontan aus der Hütte, öffneten ihre Hecks und ich war umgeben von etlichen dieser Hunde, welche sehr offen und freundlich (auch untereinander) auf mich zukamen. Das hat mich begeistert. Zudem gefiel mir ihr Äusseres, welches dem Schäfer etwas ähnelt, sowie die Grösse (da sind wir dann wieder beim älter werden…. grins). Und eines Tages machte ich mich auf den Weg zu Bärtschis ins Emmental und lernte die Hunde kennen, von welchen ich mir einen Welpen erhoffte. Gitan kam am 3. Oktober 2019 zur Welt und am 13. Dezember zu mir nach Hause. Sie und Shani harmonierten von Anfang an – ein grosses Geschenk. Die Kleine ist eine sehr anhängliche und extrem freundliche Hündin, vor allem auch zu Kindern. Sie hat mittlerweile ihre erste BH 1 Prüfung mit 291 Punkten bravourös bestanden und arbeitet ebenfalls bei REDOG mit. Mal sehen was dort möglich ist.

 

 

Schon damals bei Shamal und Indy kamen manchmal flüchtige Gedanken auf, einen Wurf zu machen, welche ich dann aber immer rasch verwarf. Offensichtlich schlummerte er aber doch noch in mir. Irgendwann kamen sie wieder, diese Gedanken und ich fing an, mich zu erkundigen was es braucht um eine Hündin zu einer Zuchthündin zu machen. Vielleicht verfolgte mich mein Hebammenblut hier ein wenig? Und ein Schritt ergab den Nächsten 😊 So warte ich nun gespannt auf unseren ersten Wurf und bin dankbar, dass wir so grosse Unterstützung haben bei diesem anspruchsvollen Vorhaben, auf welches ich mich unbeschreiblich freue.

 

 

An dieser Stelle ist es mir wichtig, auch Danke zu sagen:

 

Priska und Silvia, welche mich auf meinem hundesportlichen Weg eng begleitet haben

 

Elisabeth und Heidi, immer mit einem guten REDOG –Rat an meiner Seite

 

Andrea, welche ganz spontan zusagte, meine Homepage zu gestalten (Gottseidank, ich habe nämlich keine Ahnung davon…) und welche mich mit ihren beiden Entlebuchern oft in die Ferien begleitet

 

Meiner Familie, die mich mit all meinen Vierbeinern akzeptiert und mitträgt

 

Alwin, der mir seine Vroni (Indy) schweren Herzens übergab (ich sehe ihn noch heute in Lindau niedergeschlagen und mit der «leeren» Leine zu seinem Auto zurücklaufen)

 

Louis, der nicht nur enger Freund ist von mir, sondern auch von meinen Vierbeinern, vor allem von Shani, seinem Herzenshund. Ohne ihn wäre vieles von dem, was ich tue, gar nicht möglich

 

Dänu dafür, dass du mir diese kleine Chodihündin anvertraut hast

 

Und last but not least: Danke Moni für Shani, diesen einmaligen Hund, der so tief in meinem Herzen ist und bleiben wird und welcher Gitan den Start bei mir so erleichtert hat.